Guttenberg-Drama – Was Politik von der Wirtschaft lernen könnte

Nach 3 Monaten Probezeit zum  “Wirtschaftsminister” !!

So oder so ähnlich klingen heute die Kommentare zur aktuellen Meldung, dass Deutschland jetzt mit 37 Jahren den jüngsten Wirtschaftsminister aller Zeiten hat. Ausgerechnet in einer Zeit, in der Erfahrung, Souveränität, ein parteiübergreifendes Netzwerk, Führungsstärke und Autorität wichtiger denn je sind. Ohne politisch zu werden, darf man sich schon die Fragen stellen, ob solche „Hauruck” Entscheidungen, innerhalb von 24 Stunden die richtigen sind. Gerade in der Politik haben diese Personalien oft Auswirkungen bis in die nächsten zwei Jahrzehnte hinein.

In der Wirtschaft, kommen hier Headhunter zum Einsatz, um geeignete Kandidaten nach filigraner Detailsuche zu identifizieren und zu gewinnen. Ein Weg der nicht innerhalb 24 Stunden zu beschreiben ist, aber der richtige ist. Dafür gibt es kommissarische Vertreter oder  Interims Funktionen.  Ein Verfahren, dass hier auf jeden Fall auch angebracht gewesen wäre, anstelle derartiger adhoc Entscheidungen. Auch wenn bereits in 6 Monaten Wahlen bevorstehen, oder gerade deswegen ??  Aus Recruiting-Personalentwicklungs-Sicht spricht auf jeden Fall vieles gegen die heutige Entscheidung:

  • Der Kandidat war gerade mal 3 Monate zuvor in ein Amt befördert worden, auf dem er sich bis heute noch nicht profilieren hat können, bzw. es nicht getan hat.
  • Es widerspricht den klassischen Führungsprinzipien wesentlich, denn nach 3 Monaten wieder weggelobt zu werden – ohne nachweisliche Erfolge,  ist für am Rande betroffene bzw. nahestehende nicht erklärbar.
  • Es ist ein falsches Signal, weil in der Politik viele Köpfe sind,  mit mehr Erfahrung. Zudem muss man sich fragen, was will ein Herr Guttenberg nun bspw. mit 45 Jahren erreichen, wenn er schon mit 37 Wirtschaftsminister ist.
  • Angesichts der desolaten Konjunkturlage, umso mehr keine weise Entscheidung. Hier hätte es jmd. mit Erfahrung, Führungsstärke, einem Netzwerk und Rückhalt parteiübergreifend benötigt. Namen würde es ja genügend geben (Merz, Oettinger, ..)

Bleibt wiedermal festzuhalten, dass die Politik von der Wirtschaft viel lernen könnte.. wenn Sie nur …

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